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Miguel Ortiz Berrocal

1933 Villanueva de Algaidas
2006 Malaga


Der spanische Bildhauer, Graphiker, Maler und Architekt Miguel Ortiz Berrocal wird am 28. September 1933 in Villanueva de Algaidas im südlichen Spanien geboren. Im Jahre 1949 beginnt er das mathematisch-naturwissenschaftlich ausgerichtete Architektur-Studium in Madrid. Bald widmet er sich jedoch ausschließlich seiner künstlerischen Ausbildung und besucht Abendkurse im Aktzeichnen im Circulo de BA. Weiterhin nimmt Miguel Ortiz Berrocal Unterricht an der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando, der Escuela de Artes Graficas und an der Escuela de Artes y Oficios bei dem Bildhauer Angel Ferrant (1891 – 1959). In den Jahren 1952-54 folgt ein Romaufenthalt. Dort arbeitet der Künstler in verschiedenen Architekturbüros und unternimmt zahlreiche Reisen durch Italien.
Im Jahre 1954 kehrt er nach Madrid zurück, um den Militärdienst abzuleisten. Berrocal setzt seine künstlerische Ausbildung bei Ferrant fort. 1955 erhält der Künstler von der französischen Regierung zwei Stipendien und geht nach Paris. Hier besucht er die Schule für Keramik von Pierre Canivet (1915 – 2006). Besonders der Kontakt mit den Bildhauern Cárdenas und Alberto Giacometti (1901 – 66) sowie dem Oeuvre Eduardo Chillidas (1924 – 2002) bewegen Miguel Ortiz Berrocal sich zukünftig auch der Bildhauerei zu widmen. Es entstehen die ersten Eisenskulpturen.
Im selben Jahr beginnt Berrocal mit der Anfertigung von abstrakten, feingliedrigen Werken in der Nachfolge von J. Gonzales und Angel Ferrant. Diese werden 1958 durch kompaktere, aus flachen Platten zusammengesetzte Formen abgelöst. Ab Ende 1956 bis 1960 folgt der zweite Romaufenthalt Miguel Ortiz Berrocals. Hier macht er unter anderem die Bekanntschaft mit Alberto Burri (1915 – 95) und Afro Basadella (1912 – 76). Der Künstler fertigt die Balustraden für die Handelskammer in Carrara. Hierbei wendet er erstmals das Verfahren der untereinander kombinierbaren Elemente an. Es fällt der Entschluss Berrocals, sich von nun an hauptsächlich als Bildhauer zu betätigen.

Bereits in seinen ersten Skulpturen legt der Künstler Wert auf das Variationsangebot seiner Werke. Deshalb konzipiert er sie häufig für unterschiedliche Aufstellungsmöglichkeiten. Miguel Ortiz Berrocal entwickelt das Prinzip der zerlegbaren Skulptur mit kombinatorischen Elementen. Im Jahre 1960 zieht er nach Crespières in der Nähe von Paris. Doch schon bald geht er zurück nach Verona. 1962 beginnt er seine Experimente mit den "Multiples", eine Art in Serie gefertigte zerlegbare Skulpturen, deren Einzelteile in unterschiedlicher Weise untereinander kombinierbar sind, aber jeweils für sich auch als autonome Skulpturen verstanden werden sollen.
Die ersten Werke werden 1964 auf der Biennale in Venedig gezeigt. Von nun an pendelt Berrocal zwischen Frankreich und Italien und nimmt ab 1966 noch eine Gastprofessur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Hamburg an. Am Ende desselben Jahres lässt er sich in Verona nieder.
Während einer New York-Reise im Jahre 1965 macht ihn der Bildhauer Lipchitz (1891 – 1973) mit dem "Shaw-process" bekannt, der Berrocal von nun an hohe Auflagenzahlen bei gleichzeitig hoher künstlerischer Qualität ermöglicht. Der bei zum Teil über 40 Einzelelementen äußerst komplizierte Zusammenbau wird dem Publikum in einer in Buchform publizierten Montageanweisung erläutert.
1973 bezieht Miguel Ortiz Berrocal die Villa Rizzardi in Negrar. In seiner eigenen Gießereiwerkstatt fertigt er auch Werke für Salvador Dalí (1904 – 89), Giorgio De Chirico (1888 – 1978), Raymond Duchamp-Villon (1876 – 1918), Jean Robert Ipoustéguy (1920 – 2006), Robert Sebastian Echaurren Matta (1911 – 2002), Joan Miró (1893 – 1983), Alicia Penalba (1913 – 82) und Isabelle Waldberg (1917 – 90). Miguel Ortiz Berrocal stirbt am 31. Mai 2006 in Málaga.


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